|
Ich
denke alle haben gut geschlafen, nur ich nicht. Ich habe wieder
geträumt. Es war wieder sehr wirr und nicht einfach zu deuten.
Als ob ich das könnte.. Der Traum hat mich mehr verwirrt, als
das er über irgendetwas Klarheit verschafft hätte. Da
war erst nur Feuer und Wasser, dann war da Salims Münze die
sich gedreht hat und im Hintergrund mein Teller, der sich entgegengesetzt
gedreht hat. Wer soll daraus denn schlau werden? Dann gab es auf
einmal einen Knall und ich stand auf einer Wiese, die Sonne scheint,
alles ist hell, freundlich und ohne Schatten. Was für ein Wiederspruch!
Dann wurde es aber noch doller, ... Männer in grauen Kutten
ziehen durch die Stadt, es hat auf mich wie ein Leichenzug gewirkt,
mir war’s ein wenig unheimlich. Und dann, dann kam auf 1x
ein Pfeil direkt auf mich zu. ... Dann bin ich zum Glück aufgewacht.
Am morgen habe ich den anderen erst mal von meinem Traum erzählt,
alle bis auf Jelis haben da nicht viel drauf gegeben, aber es weiß
ja auch keiner was mit mir los ist. Nach dem Frühstück
haben wir uns auf den Weg zum Bauernhof gemacht. Der erste Hof an
dem Wir geklopft haben war der falsche, beim zweiten hatten wir
dann Glück. Aber der Weg zum zweiten Hof kam uns gefährlich
vor. Ständig hatten wir das Gefühl, dass im Busch am Seitenrand
was auf uns lauert. Dieses Gefühl ging bei Chara sogar soweit,
dass sie nicht mehr weitergehen wollte. Wie es schon mal vor 50
Jahren war. Wir warfen uns in den Tümpel am Wegrand. Pitschnass
schlichen wir auf den geheimnisvollen Busch zu, doch von jetzt auf
gleich rutschte mir das Herz in die Hose und ich flüchte zurück
in das scheinbar sichere kühle Nass. Nach einer gewissen Zeit
habe ich meinen Mut wiedergefunden und schlich den anderen mit Chara
hinterher. Wir gingen dann alle auf der Straße weiter zum
Hof.
Jelis und seine Überredungskünste haben es zum Glück
geschafft den Bauern aus seinem Hof zu holen, obwohl er ziemlich
sicher war, dass seinem Hof nichts passieren würde, da er im
ganzen Haus Fässer voller Wasser verteilt hat. Wir alle, auch
der Bauer verstecken uns im See und warten. Keiner von uns traut
sich in Richtung des Hofes zu schauen, aus Angst dann dem Wahnsinn
zu verfallen, wie es dem armen Kerl vor 50 Jahren passierte.
Nachdem wir uns ein wenig „beraten“ haben, wie es denn
nun weiter gehen soll, kamen wir auf die glorreiche Idee, den Teller
als Spiegel zu benutzen um mitzubekommen, was mit dem Bauernhof
passiert, falls wirklich was passiert. Bis auf Salim hat niemand
was gesehen. Hab ich schon erwähnt, dass die Idee wirklich
toll war?! Salim hat zwar was gesehen in dem Teller, war aber nicht
ansprechbar, d.h., keiner bis auf Salim hatte eine Ahnung, was da
eigentlich vor sich geht. Als es dann irgendwann ziemlich warm wurde
und wir daraus schließen konnten, dass der Hof nun brennt,
trotz des Wassers (!), ist uns auch noch der Bauer abgehauen. Schließlich
wusste keiner von uns was da gerade vor sich geht und der arme Kerl
hat wohl versucht zu retten was zu retten ist. Jelis wollte dann
wirklich wissen was passiert ist, wurde aber bei dem Versuch was
zu erspähen von irgendetwas geblendet. Der arme. Und jetzt?
Wir sitzen alle patschnass im Wasser, können nichts tun und
jetzt sieht Jelis auch noch nichts mehr. Wie soll das denn jetzt
alles weitergehen?
Wir saßen alle noch eine gute Weile im Nassen. Nach einer
geraumen Zeit, als wir uns sicher waren, dass alles vorbei ist,
sind wir nachschauen gegangen. Es war einfach schrecklich. Von dem
Hof war nichts mehr übrig und von dem Bauern fehlte jede Spur.
Daher haben wir und den Hof diesmal etwas genauer angeschaut. Aber
das einzige, was uns aufgefallen ist, waren irgendwelche blöden
Brandflecken in der Wiese. Genau 12 Stück. Jetzt ging natürlich
die Spekulation los. Am Ende waren wir uns ziemlich sicher, dass
es wohl 12 Gestalten in grauen Kutten waren, die hatte Salim nämlich
im Teller gesehen, die sich im Kreis um den Hof aufgestellt haben
und dann .... gute Frage!
Naja, ich habe mich jedenfalls an meinen Traum erinnert und habe
versucht den Teller und die Münze zum Drehen zu bringen, aber
egal wie ich es anstellte, es ist leider nichts passiert. Oder sollte
ich besser sagen zum Glück?
Müde, nass und niedergeschlagen haben wir uns also auf den
Rückweg in den Traviatempel gemacht. Als uns auf einmal jemand
hinterher rief. Als wir uns umdrehten erblickten wir eine kleine
Gestalt mit roten Haaren. Sie hat uns Fragen gestellt und keiner
von uns war wirklich in der Stimmung zu antworten. Nach einer Weile
hat sich dann rausgestellt, dass sie eine Schülerin der Magierschule
ist und sie sich für den brennenden Hof interessiert. Sie wollte
da gleich noch mal hin und einen Zauber ausprobieren. Salim hat
sich erbarmen lassen und sie begleitet.
Im Tempel angekommen haben wir dann auf die anderen gewartet. Als
sie dann kamen erzählten sie uns, was Morgana durch ihren Zauber
herausgefunden hat. Sie sagten was von einem hellen Licht und einem
farbigen Knäuel im Zentrum des Hofes. Aber wer kann damit schon
was anfangen. Jedenfalls hat das rothaarige Zauberwunder jetzt einen
Tick, sie will auf jeden Fall dieses farbige Knäuel ausbuddeln.
Bitte, wenn sie meint. Ich weiß allerdings nicht ob das was
bringt. Aber das wird sich noch zeigen.
Endlich konnten wir uns auf den Weg zum Töpferladen machen.
Ich will unbedingt noch mal mit der alten Frau reden, die mir den
Teller gegeben hat. Ich bin mir sicher, dass sie noch viel mehr
weiß, als sie gesagt und angedeutet hat. Ich hab noch so viele
Fragen. Hoffentlich haben wir diesmal Glück. ... leider hatten
wir kein Glück.
Wir machten uns also wieder mal auf den Weg und mal wieder hatten
wir alle das Gefühl verfolgt zu werden. Diesmal haben wir ihn
aber gesehen und verfolgt. Anscheinend hat er nicht damit gerechnet
und ist daher vor uns geflohen und in einem Hauseingang verschwunden.
Dann kam dieses Gefühl wieder, panische Angst. Was soll das
eigentlich? Erst verfolgt er uns, dann haut er ab und dann bekomme
ich wieder diese Angst! Aber es scheint nicht nur mir so gegangen
zu sein. Es sah so aus, als ob auch die anderen mit sich zu kämpfen
hatten. ... Bis auf Jelis! Der hat sich recht schnell wieder gefangen
und ist dem Menschen in der grauen Kutter hinterher. Und ich? Ich
bleibe hier bestimmt nicht alleine stehen und bin mutig wie ich
nun mal bin hinter Jelis her.
Es ist ein Mann. Er hat wohl nicht damit gerechnet, dass wir ihm
auch in den Hauseingang folgen. Jelis natürlich immer vorneweg
und wir alle hinterher, aber immer hinter Jelis, versteht sich...
.
Seine Augen waren sehr eigenartig. Sie sind hell und zugleich trüb.
Solche Augen habe ich noch nie gesehen. Glaub ich jedenfalls. Jelis
redet mit ihm, stellt ihm viele Fragen und bekommt keine einzige
wirklich Antwort. Dann hat er dem Mann eine Münze gegeben,
als dieser die Münze Jelis vor die Füße geworfen
hat drehte dieser sich enttäuscht um und ist gegangen. Tja,
und jetzt stand ich da, an erster Stelle. Ich wusste nicht was ich
sagen soll und hab daher gar nichts gesagt. Ich war unschlüssig
was ich jetzt machen soll. Als ob er das wusste, er meinte nämlich
zu mir, dass ich Jelis folgen soll, denn er würde mir helfen.
Das habe ich mir natürlich nicht 2x sagen lassen und bin Jelis
hinterher. Chara kam dann auch bald. Mit Morgana hat er sich länger
unterhalten. Er reichte ihr die Hand. In dem Moment konnten wir
sehen, dass Licht aus seinem Ärmel kam. Im nächsten Moment
konnten wir dann nur noch sehen wie er Morgana weg zog. Nach einer
Zeit fällt sie einfach um, doch Chara war schnell genug und
hat sie aufgefangen. In dem Moment geht er an uns vorbei und geht
einfach! Chara meinte hinterher, dass sie unter der Kutte helles
Licht gesehen hätte.
Auf unserem Rückweg kam Morgana dann auch endlich dazu sich
eine Schaufel zu kaufen. Was für ein Glück!! Auf dem Weg
zum Tempel haben wir uns in der von Chara beschriebenen Gegend ein
wenig umgeschaut und haben das Haus, welches im Zentrum der Höfe
steht auch tatsächlich gefunden. Leider war es verschlossen
und wir konnten nicht hinein. Also haben wir uns nun wirklich auf
den Weg zum Tempel gemacht. Dort angekommen haben wir einen der
geweihten nach dem Gebäude gefragt und so erfahren, dass es
sich um die alte Bibliothek handelt.
|